Ergonomie am Arbeitsplatz – Die richtige Körperhaltung am Schreibtisch
Immer mehr Menschen in Deutschland leiden im Beruf an Nacken- und Rückenschmerzen. Die häufigsten Haltungsfehler verstecken sich bereits im Sitzen Zuhause und am Computer.
Vor allem davon betroffen, sind Menschen, die zusätzlich eine sitzende Tätigkeit im Büro ausführen. Deshalb ist es besonders wichtig, frühzeitig auf die richtige Körperhaltung zu achten.
Wir erklären Ihnen, wie Sie mithilfe der Ergonomie schmerzfrei durch den Arbeitstag kommen.
Abbildung: Gute Ergonomie am Arbeitsplatz kann Rückenschmerzen auch bei längeren Tätigkeiten im Sitzen vermeiden © Picture-Factory – Fotolia.com
Bedeutung und Ziel der Ergonomie
Die Ergonomie ist die Wissenschaft, die sich mit dem Thema der menschlichen Arbeit auseinandersetzt. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und setzt sich ergon für Arbeit, sowie nomos für Regel oder Gesetz zusammen.
Ziel der Ergonomie ist es, die Arbeitsbedingungen ideal an den jeweiligen Arbeitsplatz anzupassen. Diese Anpassung auf den menschlichen Körper nennt man ergonomische Gestaltung.
Insbesondere für diejenigen, die oft mehr als 8 Stunden vor dem Computer sitzen, gibt es hilfreiche Tipps, wie man z.B. Rückenschmerzen vorbeugen kann.
Sitzen Sie richtig am PC? 5 Tipps für eine gesunde Körperhaltung
Viele kennen das unangenehme Ziehen und Stechen im Nacken- oder Rückenbereich. Der Grund dafür sind mangelnde Bewegung, Versteifungen und Fehlhaltungen am Arbeitsplatz.
Diese allgemeinen Tipps helfen Ihnen, den langen Arbeitstag zu meistern:
1) Positionswechsel: Wechseln Sie öfter Ihre Körper- bzw. Rückenhaltung. Wenn Sie für längere Zeit in einer einzigen Position verharren, kann es zu Verspannungen kommen.
2) Gerader Rücken, kein Hohlkreuz: Setzen Sie sich bewusst gerade hin. Schon Großmutter schimpfte über einen krummen Rücken. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie kein Hohlkreuz bilden.
3) Beinfreiheit: Geben Sie ihren Beinen die Freiheit, die sie brauchen. Denn wenn Sie ab und an ihre Beine ausstrecken können, fördert das die Durchblutung und verhindert so Verengungen der Gefäße.
4) Kopfsache: Auch die Kopfhaltung fließt mit in die richtige Sitzweise ein. So befindet sich der Bildschirm optimalerweise in Augenhöhe und die Maus sowie Tastatur auf Ellenbogenhöhe.
5) Pausen und Übungen machen: Legen Sie kleine Pausen ein, in denen Sie sich im Raum bewegen können. Effektive Übungen mit wenig Zeitaufwand machen das Ganze abwechslungsreicher.
Ist mein Bürostuhl optimal eingestellt?
Es klingt ganz einfach: Sie gehen in ein Geschäft, kaufen sich einen schönen Bürostuhl und können entspannt arbeiten. Doch erst die richtige Einstellung macht den Unterschied zwischen verspannt und entspannt.
Auch wenn ein Bürostuhl als ergonomisch bezeichnet wird, heißt das noch lange nicht, dass er auch richtig eingestellt ist. Deshalb sollten sie die folgende Checkliste beachten:
- Das Hauptaugenmerk liegt zuallererst auf dem Schreibtisch. Ihre Unterarme sollten in der Hinsicht flach aufliegen können. Schaffen Sie sich darum so viel Platz wie möglich zum Arbeiten.
- Bei der Sitzhöhe sollten die Ober- und Unterschenkel im 90° Winkel stehen. Die Füße benötigen einen festen Stand auf dem Boden.
- Die richtige Sitztiefe bedeutet, dass der Rücken fest an die Stuhllehne anschließt. Die Kniekehle sollte dabei jedoch 4-5 cm Platz zur vorderen Sitzkante haben.
- Die Höhe der Rückenlehne ist ein bedeutender Aspekt für die gesunde Haltung. Große, hohe Stützen sind dafür optimal geeignet. Wichtig ist, dass sich die Wölbung der Rückenlehne ungefähr auf Höhe des Gürtelbereiches (Lendenbereich) befindet.
- Kaum zu glauben, aber auch die Stärke der Rückenlehne ist nicht zu missachten. Bei instabilen Lehnen laufen Sie Gefahr nach hinten zu fallen oder nach vorne gedrückt zu werden. Ideal ist es, wenn ihr Rücken konstant gestützt wird.
- Zuletzt sollten die Armlehnen so eingestellt werden, dass bei entspannter Schulterhaltung (Achtung: keinen Rundrücken bilden) die Ellenbogen locker aufliegen.
Fazit: Auf was sie achten sollten
- Richten Sie ihren Arbeitsplatz nach ihrem Wohlbefinden individuell ein.
- Vermeiden Sie einen vollbeladenen Schreibtisch.
- Verharren Sie nicht stundenlang in einer einzigen Stellung.
- Legen Sie kleine Pausen ein, zusätzliche Übungen lockern die Glieder. Stellen Sie sich dafür einen Wecker, der Sie in gewissen Abständen daran erinnert.
- Fahren Sie zur Abwechslung doch auch mal mit dem Fahrrad zur Arbeit. Das stärkt zusätzlich die Rückenmuskulatur und Sie kommen motiviert am Arbeitsplatz an. Beachten Sie aber auch hier die richtige Körperhaltung.
Treten dennoch in regelmäßigen Abständen starke Rückenschmerzen auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und sich fachlichen Rat einholen.